Man liest es oft in den Nachrichten, zum Beispiel hier: „Gaffer behindern Rettungskräfte“ (http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/gaffer-behindern-rettungskraefte-auf-a3-in-hessen-15118653.html , 01.09.2017).
Aber warum nimmt dieses Phänomen immer weiter zu?
„Der Mensch ist von Natur aus neugierig, es ist also zu erwarten, dass ihn außergewöhnliche Situationen interessieren und anziehen.” (Jürgen Brenner-Hartman ist fachlicher Leiter für Verkehrspsychologie und Verkehrsmedizin beim TÜV SÜD).
Jedes Ereignis, ob positiv oder negativ, wird heutzutage als Event aufgefasst. Die Menschen verlieren den Bezug, zu dem was sie von Zeugen zu Schaulustigen machen.
Viele wollen sich auf diversen sozialen Medien präsentieren, dabei versucht man sich von der Allgemeinheit abzuheben, man will anders sein. Bei Snapchat zum Beispiel hat man die Möglichkeit, eine aktuelle Momentaufnahme von einer Situation zu machen. Diese Aufnahme kann man dann an einzelne Freunde oder an alle Freunde senden. Man will seine Freunde von den Ereignissen berichten die einem zuteilwerden, um ihnen zu zeigen was man erlebt hat. Schnell wird jedoch aus dem begründeten Interesse ein behinderndes Gaffen, dass die Rettungskräfte behindert und dadurch die Versorgung von Opfern schädigt. Für Betroffene ist dies eine psychisch äußerst belastende Situation, aber auch Gaffer können von den Bildern die sie erleben schlaflose Nächte haben.