Jonas Deichelmann ist 22 Jahre alt und Informatik-Student an der Hochschule Worms. Bereits während der Oberstufe hat er mit einem Frühstudium begonnen, bis er dann mit dem regulären Studium begonnen hat.

Hackathon Jonas Deichelmann, Foto: Hochschule Worms

Das Wintersemester 2017/18 hat Jonas an der California State University Monterey Bay verbracht. Jonas wollte sich die Chance auf keinen Fall entgehen lassen – im Gegensatz zu vielen seiner Mitschüler ist er nach dem Abitur nicht ins Ausland gefahren, sondern hat direkt mit dem Studium begonnen. Die Möglichkeit, dennoch eine Zeit lang in einem anderen Land zu leben, wollte er sich aber auf keinen Fall nehmen lassen.

Ein Auslandssemester bringt mehr als nur das Studium voran

Die Zeit hat Jonas nicht nur genutzt, um im Studium weiterzukommen. Ganz wichtig war für ihn auch, das Land zu erkunden und neue Freundschaften zu schließen. Die Liste der Städte, die Jonas während des Semesters gesehen hat, ist lang. Während der Thanksgiving Ferien war er an der Westküste der USA und besuchte unter anderem Santa Monica, Los Angeles, San Diego und Carmel-by-the-Sea. Vor seiner Heimreise vor Weihnachten war dann die Ostküste mit Städten wie Atlanta, Jacksonville, Orlando und Miami dran. Und auch dazwischen standen immer noch mal Kurztrips zum Beispiel nach San Francisco, Sacramento und Santa Cruz an.

Herausforderungen und Erfahrungen die weiter bringen

Besonders spannend waren für Jonas die vielen neuen Erfahrungen, die er machte und Herausforderungen denen er sich gerne stellte. Besuche bei Apple, Google, Facebook und Twitter halfen ihm dabei, Einblicke bei möglichen zukünftigen Arbeitgebern kennen zu lernen und dort auch einfach mal „ein Mittagessen zu genießen.“

Der Google Campus, Foto: Simon Nielsen
Welcome by Apple, Foto: Simon Nielson

Innerhalb der vier Monate nahm er auch an den regionalen Vorentscheidungen zum International Collegiate Programming Contest (ICPC) teil. Beim ICPC treten Mathematik- und Informatik-Studenten aus aller Welt in Dreierteams gegeneinander an und versuchen in möglichst kurzer Zeit, möglichst viele Probleme mithilfe von Software zu lösen. In jeder Vorentscheidung kann sich genau ein Team für die weiteren Runden qualifizieren. „Mein Team hat in den zwei Monaten davor bis zu 4-mal wöchentlich trainiert, dennoch hat, wie zu erwarten, das Team der UC Berkley gewonnen“, erinnert sich Jonas zurück. Aber er ist nicht enttäuscht, sondern froh darüber, die Chance gehabt zu haben, sich mit vielen weiteren Studierenden messen zu können: „Wir sind stolz darauf, bei diesem internationalen Contest einige harte Probleme gelöst zu haben“

Platz 2 beim Start-Up Hackathon

Erfolgsgekrönt war hingegen die Teilnahme am jährlich vom Institute for Innovation and Economic Development initiierten Monterey Bay Start-Up Hackathon. Ein Hackathon ist eine kollaborative Software- und Hardwareentwicklungsveranstaltung. Mit seiner Idee konnte das Team um Jonas den zweiten Platz belegen. Das Motto dieses Hackathon lautete „Tech for Disaster Recovery“ und forderte die Studierenden dazu auf, innovative Konzepte zur Katastrophennachsorge wie Erdbeben, Waldbrände und Hurrikans zu entwickeln. Für die Ausarbeitung der Projektideen standen den rund 150 Teilnehmern zwei Tage Zeit zur Verfügung. Das Thema kam Jonas sehr gelegen: Seit 2015 ist Jonas Rettungssanitäter beim ASB Worms, vorher war er bereits mehrere Jahre beim Deutschen Roten Kreuz. Dort wurde ihm auch die Ehrennadel für sein außerordentliches Engagement beim Blutspenden verliehen. Die schnelle Hilfe für Menschen in Notsituationen ist also Herzenssache für ihn.

Jonas vor dem Informatikinstitut, Foto: Kara Spencer

Jonas Idee basiert auf dem bereits bestehenden Projekt Mobile Retter. Das zielt darauf ab, in Alltagssituationen schnell auf Notsituation reagieren zu können. Durch die Vernetzung qualifizierter Ersthelfer mit der Rettungsleitstelle kann das sogenannte „Therapiefreie Intervall“ stark verkürzt werden und somit zum Beispiel die Überlebenschance bei einem Herzstillstand erhöhen. Das System soll außerdem weitere Funktionen zur Verfügung stellen, wie eine Karte der nächsten AEDs (automatisierte externe Defibrillator) sowie Fort- und Weiterbildungshinweise. Registrieren kann sich jeder qualifizierte Ersthelfer, dafür ist der Nachweis von mindestens einem erweiterten Erste-Hilfe-Kurs notwendig.

Neu an der Umsetzung von Jonas Team ist hierbei insbesondere die Schnittstelle zu bereits bestehenden Programmen und die daraus entstehende Möglichkeit, die Suche nach Ersthelfern direkt im Hintergrund laufen zu lassen, während bei dem eigentlichen System in der Rettungsleitzentrale manuell entschieden werden muss, ob ein weiterer Erst-Helfer zusätzlich zum öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst verständigt werden soll.

Neue Horizonte, Foto: Jonas Deichelmann

Studium beenden und sich weiter engagieren

Zurück in Deutschland beendet Jonas erstmal sein Bachelorstudium und wird nebenbei auch wieder mehr Augenmerk auf sein politisches Engagement haben, was während seines Auslandssemesters genauso ruhen musste wie die Tätigkeit als Ersatzmitglied der Wormser Stadtratsausschüsse „Jugendhilfe“ und „Schulträger“.

Bei Jonas klingt alles ganz leicht, wenn man ihn von seinem Engagement sprechen hört und man darf gespannt, wann wieder etwas von ihm zu hören sein wird und was er noch so auf die Beine stellen wird.

Siehe: https://www.hs-worms.de/impressionen/das-ist-nicht-alltaeglich/california-dreamin/

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